Neues aus Ostdeutschland

Melanie Müller, Ballermannstar, Dschungelkönigin in der bis heute besten Folge von IBESHMHR und mit ihrem Buch Mach’s Dir selbst, sonst macht’s Dir keiner in der SGE-Glamour-Bibliothek vertreten (vgl. SGE # 29), gerät nach einem Konzertauftritt „bei der mutmaßlich rechten Gruppe Rowdys Eastside“ (Stern) in Erklärungsnot. Findet sie aus diesem Schlamassel je wieder raus? Wir beobachten weiter.

Ulrich von Thüna †

Wie wir mit Verspätung erfahren haben, ist am 10. Juli dieses Jahres der Filmjournalist Ulrich von Thüna gestorben, der ein einziges Mal auch als Darsteller in einem Film mitwirkte, in Straubs & Huillets NICHT VERSÖHNT, wo er den Emigranten Schrella spielte. Für eine Ausgabe der Kinozeitschrift 24, die sich schwerpunktmäßig mit Straub/Huillet (und Peter Nestler) auseinandersetzte, schrieb er einen Essay über seinen Abstecher in die Filmbranche:

„Jedenfalls fragte mich Straub, ob ich Lust hätte, in einer Verfilmung von Bölls Billard um halb zehn mitzumachen. Ich war damals 28 Jahre alt und sagte natürlich ja. Gleichzeitig machte ich deutlich, daß ich noch nie irgendwo etwas gespielt hätte und sicher kein guter Darsteller sei. […] Ich bekam einige Monate später den Vertrag zugesandt. In ihm wurde ich für die Rolle des Rückkehrers Schrella für die fürstliche Summe von DM 175,- verpflichtet. […] Straub selbst gab keine detaillierten Anweisungen, jeder sollte so reden, wie ihm der Schnabel gewachsen war. In einem Papier von ihm, das wohl während der Fertigstellung entstand, schrieb er unter der Überschrift ‚All about NICHT VERSÖHNT‘: Keine sogenannte ‚Verfilmung‘ des Romans. Und von den Darstellern wurde nicht verlangt, daß sie ihren Text irgendwie ’spielen‘, sondern daß sie ihn nach einer ganz bestimmten Partitur rezitieren…“

Den ganzen Text finden Sie in 24–Kinozeitschrift (Nr. 14, Herbst 1997). Bei uns noch erhältlich.

Dicke Luft auf Mallorca

Kaum halten wir nicht mehr inne, müssen wir wieder einen Skandal aufspießen: Til Schweiger (58), der „seit den frühen 90er-Jahren nicht mehr aus der Film- und Fernsehgeschichte wegzudenken ist“ (Bunte), hat sein neues Barefoot Hotel auf Mallorca an einem Diesel-Generator angeschlossen. Was das nach sich zieht, lesen Sie am besten selbst.

Henry Silva †

US-Schauspieler Henry Silva, der jetzt mit 95 Jahren gestorben ist, war, wenn man seinen Freunden glauben darf, ein „fabelhafter Schauspieler“ und einer „der nettesten und talentiertesten Männer“ überhaupt. Wir erinnern an seine souveräne Leistung in einem deutschen Film (in einer deutsch-italienischen Co-Produktion, um genau zu sein) ZINKSÄRGE FÜR DEN GOLDJUNGEN (möglicherweise der beste Jürgen-Roland-Film). Hier verkörperte Silva den Gegenspieler von Herbert Fleischmann, der als Hamburger Gangsterboß mit dessen amerikanischen Business-Methoden nicht mehr zurechtkommt. Ein Film, der hält, was der Trailer verspricht.