Götz-Business

Heute verlinken wir uns mit der Septemberausgabe von epd-Film, in der SGE-Autor Hans Schifferle unter der Überschrift „Sex-Business made in Germany“ sich mit dem deutschen Erotik-Kino der 60er und 70er Jahre auseinandersetzt und am Ende auch Siggi Götz gebührend erwähnt. Leider hat die korrekturlesende Redaktion von epd-Film Siggi Götz ein ‚g’ weggenommen. Das wollten wir nur kurz erwähnt haben, auch wenn es auf einen Kampf gegen Windmühlen hinausläuft den Unterschied zwischen dem real-pseudonymen Siggi Götz (zwei ‚g’) und dem SGE-titelgebenden Sigi Götz (nur ein ,g’) hervorzuheben, zumal sich Sigi Rothemund bekanntermaßen wiederum nur mit einem ‚g’ schreibt. Deshalb werden wir ab sofort über solche Fehlleistungen konsequent hinwegsehen. — die Red.

Moshammer Spezial

Da wir im Moment nichts wichtigeres auf der Tagesordnung haben, erlauben wir uns den Hinweis, daß in Neuköln die Moshammeroper (von Thalhammer & Hammerthaler) unter wohlwollender Beobachtung von Klaus Maria Brandauer und Rosa von Praunheim seine Uraufführung hatte. Die Urskizze dazu gibt es freilich nur in SGEDer zweite Anlauf.

Groß-Allegorien im Vergleich (1)

Da ja die filmische Großallegorie auf den Klimawandel bereits vor drei Jahren mit DER UNTERGANG verwirklicht wurde, bleibt Heinrich Breloer mit seinem ersten Kinoprojekt DIE BUDDENBROOKS (Untertitel „Ein Geschäft von einiger Größe“) nur noch eine „Allegorie auf die Globalisierung“ (FAZ).

Vor 10 Jahren…

Wie alles seinen Anfang nahm mit der Ikonisierung von Si(g)gi Götz, das wollten wir an dieser Stelle schon länger berichten. Es ging los vor gut 10 Jahren als eine Delegation des Kölner Filmhauses im Münchner Filmmuseum eine Auswahl seines Kurzfilm-Repertoires zeigte, darunter auch Kurzfilme der Kölner Gruppe, wie ACHT ESSEN DREI, CHINA MEXIKO, WESTEND, DER SERVANTILIST und dann auch noch HALLELUJA, worin es zu einer folgenschweren Erwähnung kommt… (Fortsetzung folgt)

Zitat der Woche

„Sommer, Ende der 60er Jahre. Die sexuelle Revolution regiert die Welt und selbst München-Ramersdorf ist ideologisch aufgeladen. Der 20-jährige Polizeianwärter Benjamin ‚Bennie‘ Köpke (TOM SCHILLING) verliebt sich während eines Observierungs-Einsatzes unsterblich in die hübsche Kommunardin Luzi (KAROLINE HERFURTH). Gleichzeitig überredet ihn sein lebenslustiger, aber ständig in Geldnöten steckender älterer Bruder Freddie (BENNO FÜRMANN), die Regie bei einem von ihm geplanten Filmprojekt zu übernehmen – dabei handelt es sich ausgerechnet um einen ‚Aufklärungsfilm‘, die in dieser Zeit die Kinosäle füllten. Freddies Motto: Das können wir auch.…“ So soll es lt. Constantin-Film in Mark Rothemunds neuem Film PORNORAMA (Start 11.10) zugehen.

Der Allerletzte

Nach dem Tod der letzten Vertreter „der klassischen Moderne im Kino“ vor zwei Wochen (siehe unten) ist gestern mit Franz Antel (FRAU WIRTIN BLÄST AUCH GERNE TROMPETE; MUSIK, MUSIK – DA WACKELT DIE PENNE; DER BOCKERER) völlig unerwartet auch noch der allerletzte Vertreter der klassischen Moderne im Kino gestorben. Franz Antel befand sich als Hausregisseur der Lisa-Film zudem in unmittelbarer Nachbarschaft zu Siggi Götz.

Bergmantonioni

Eines ist doch auffällig angesichts der vielen Nachrufe, Erinnerungen, Huldigungen etc. an die beiden angeblich letzten Vertreter der „klassischen Moderne im Kino“: Daß sich der distanzierte und vermeintlich langweilige Michelangelo Antonioni, dessen Filme immer auch bei Snobs gut angekommen sind, ein ganz kleines bißchen leichter dem feuilletonistischen Spott aussetzen läßt, als der aufrechte Sinnsucher Ingmar Bergman. Aber irgendwo müssen sich doch auch Stimmen finden, die sich ganz kontextfrei über die aufdringliche Symbolik und penetrante Figurenrede in Bergmans Filmwerken mokieren, Stimmen, die sein mäßig entwickeltes Stilbewußtsein hervorheben. Daß man sich als pubertierender Cineast für Ingmar Bergman begeistern kann, ist ja noch nachvollziehbar, womit sich Bergman zum BESTEN REGISSEUR ALLER ZEITEN qualifiziert hat, das bleibt bei genauerer Betrachtung ein Rätsel.

Zitat der Woche

„Das Kino weint. Das Kino stirbt. Doch halt. Trauer ist angebracht, jedoch keine Verzweiflung.“ – Hanns-Georg Rodek, Feuilletonredakteur, in der Welt vom 31. Juli zum fast gleichzeitigen Tod von Ingmar Bergman und Michelangelo Antonioni.