Glamour-Hit der Woche

Die 2002 aufgelöste Band Echt ist im SGE-Kosmos nur vage auszumachen: Sänger Kim Frank spielte in Leander Hausmanns NVA eine Hauptrolle und im BAADER MEINHOF KOMPLEX den Dutschke-Attentäter. Vor 15 Jahren aber gelang der Gruppe mit Du trägst keine Liebe in dir ein Glamour Hit par excellence. In den knapp vier Minuten dieser Teenager-Mini-Symphonie steckt ein ganzes Melo: Liebe, Trennung, Schmerz, Eitelkeit, Stolz, Aufbruch. Großartig, weil die Produktion von Franz Plasa den Song mit einem unwiderstehlichen Zuckerguß überzieht und so hermetisch klingt wie Phil Spectors Wall of Sound. – SE

70/24

SGE-Glamour-Girl Diana Körner, die einst zur gefährlichen Frauen-WG aus Rudolf Thomes ROTE SONNE gehörte, aber schon längst einen sicheren Hafen bei Rosamunde Pilcher gefunden hat und trotzdem immer noch mutig Neuland betritt, wird heute 70 Jahre alt. Wir gratulieren.

Neu im Kino (irgendwas mit Medien)

Also: Die Inszenierung von Sönke Wortmann ist gar nicht so schlecht, die Darsteller erledigen ihre Aufgaben sehr ordentlich und am Look kann man auch nichts aussetzen. Das Unbehagen an SCHOSSGEBETE kommt von der Romanvorlage. Wie sich die Tragödie in das Lustspiel schiebt, genau das funktioniert eben nicht, gerade weil die Autorin das alles selbst erlebt hat und am Ende nur mit den Medien abrechnen will, die ihr Unglück so gemein ausgeschlachtet haben. Und noch einmal zitieren wir Eckhart Schmidt (aus dem 24-Interview), der für die Promi-Talkshow HEUT ABEND Blacky Fuchsberger bei der Gästeauswahl beraten hat: „Alle hatten Probleme mit den Medien. Bei jedem Gast, da nehme ich keinen einzigen aus, war die Standardbitte: ‚Ich möchte endlich mal die Wahrheit über die Medien sagen. Was die mir alles angetan haben!’ Meine Standardantwort war: ‚Das hat mir schon jeder gesagt. Das ist einfach stinklangweilig’“. – UM

SGE-Leser wissen mehr

In seiner monatlichen epd-Film-Kolumne schreibt Wladimir Kaminer unter der Überschrift „Ein Film wie ein Vulkan“ (im September-Heft, leider nicht im Netz) über einen deutschen Film, den die sowjetische Führung zu Perestroika-Zeiten im „Sinne der Modernisierung“ im Staatsfernsehen zugelassen hat. Ein Film mit dem „unübersetzbaren Titel“ UNTERM DIRNDL WIRD GEJODELT (russisch: GERÄUSCHE UNTERM ROCK), der „das Land in eine Phase tiefer Nachdenklichkeit stützte“. Doch der SigiGötz-Entertainment-Leser weiß, daß es noch mindestens einen weiteren deutschen 70er-Jahre-Sex-Film gibt, der die Sowjet-Russen beschäftigt hat, so sehr, daß sie bis heute nach der Hauptdarstellerin fahnden.