Walter Bannert †

Der Regisseur Walter Bannert, dem die Ehre zukam mit GUMMIBÄRCHEN KÜSST MAN NICHT den letzten Kino-Klamaukfilm der Lisa gedreht zu haben, ist, wie österreichische Medien heute melden, schon am 10. September im Alter von 77 Jahren gestorben. Bannert führte auch Regie beim siebenten Teil von EIS AM STIEL, der zufällig gerade in der Tele5-Mediathek zu sichten ist (neben allen anderen EIS AM STIEL-Folgen). Bekannt wurde Bannert mit der grimmigen Coming-of-Age-Geschichte DIE ERBEN und mit der Komödie HERZKLOPFEN, die ja vielleicht zusammen mit seinem Debütfilm WAS KOSTET DER SIEG? wiederentdeckt werden muß. Und vielleicht entdecken wir eines Tages all seine bajuwarischen TV-Sachen, vom BULLEN VON TÖLZ bis zu den ROSENHEIM-COPS, auch neu.

Eine Bitte an die Diebe

In Kärnten treiben Denkmal-Diebe ihr Unwesen. Vor ein paar Wochen traf es das Ingeborg-Bachmann-Denkmal in Klagenfurt und vor ein paar Tagen das Roy-Black-Denkmal, welches in Velden (da, wo das Schloßhotel steht) von Unbekannten aus der Verankerung gerissen worden ist. „Es würde mich freuen, wenn die Diebe das Denkmal wieder zurückbringen“, sagt Dr. Erich Lusmann. Ähnlich hat sich auch Uschi Glas dazu geäußert, die erst vor ein paar Tagen das Denkmal mit Otto Retzer enthüllt hat.

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Und noch einen 80sten Geburtstag können wir feiern: Den von SGE-Glamour-Girl Karin Baal, die 1956 als 16jährige in DIE HALBSTARKEN debütierte und dann ein paar Jahre ziemlich erfolgreich war… bis „ihre Karriere der fallenden Flugbahn des Deutschen Films folgte: vom Kino ins Fernsehen, von Filmen zu Serien… vom Typus zum Stereotyp.“ (Andreas Kilb in der FAZ)

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Der Ausstieg aus Serien sei ihr immer wichtig gewesen, um nicht festgelegt zu werden. Außerdem, räumt sie ein, habe sie auch einige ‚Zaun-Filme‘ gedreht. ‚Filme, die ich nur fürs Geldverdienen gedreht habe, um den Zaun um unser großes Grundstück zu finanzieren.‘ Das erzählt SGE-Glamour-Girl Heidelinde Weis (vgl. SGE #3), die heute ihren 80sten Geburtstag feiert, der dpa.  Welche Titel zu ihren Zaunfilmen gehören, hat sie nicht verraten. Wohl kaum gemeint haben kann sie den SGE-Kanon-Film VERDAMMT ZUR SÜNDE oder LISELOTTE VON DER PFALZ oder die beiden Pfleghar-Filme DIE TOTE VON BEVERLY HILLS und SERENADE FÜR ZWEI SPIONE (dazu demnächst mehr).

Tausend Talente

Schon längst laufen sie wieder, die Filmfestivals, auch die kleineren. Besonders empfehlen können wir die siebente Ausgabe vom Randfilmfest in Kassel, das „keine psychischen Unversehrtheitsversprechen“ macht, aber zwei erwähnenswerte Ehrengäste ankündigt: SGE-Glamour-Boy Andreas Dorau (vgl. SGE # 6) und SGE-Special-Glamour-Girl Sylvie Engelmann (vgl. SGE # 24 & 25). Wer sich z. Zt. im Raum Nordhessen befindet, weiß, was er zu tun hat.

Der Garant

Der 75ste Geburtstag macht’s möglich: Otto Retzer („…immer der Garant für einen guten Sager und lockeren Spruch, seine ernste Seite kommt eher seltener zum Vorschein“ – Kurier), wird von der Lisa Film mit einem TV-Porträt auf Servus TV („gedreht an Originalschauplätzen“) und einem Buch (Die Superglatze) gefeiert. Darauf müssen wir zu einem spätern Zeitpunkt zurückkommen.

Foto: Otto Retzer in der Theatiner-Filmkunst

Aus der Zeit gefallen

„Denn die richtigen Überläufer haben ihren Ausgangspunkt, sieht man sie in Aktion, schon verlassen, ja: verraten.“ (Karsten Witte, Die Überläufer ausliefern).  Unsere Retro des Monats: Überläufer, mit Werken aus der nationalsozialistischen Filmproduktion, die erst nach dem Krieg fertiggestellt und gezeigt wurden, in denen aber „schon die Einrichtungsgegenstände der frühen fünfziger Jahre präsent sind“. Die Reihe startet heute mit dem SGE-Kanon-Film VIA MALA von Josef von Baky. Ein Höhepunkt ist bestimmt ein weiterer Kanon-Film: DIE NACHT DER ZWÖLF von Hans Schweikart, „einer der düstesten deutschen Filme überhaupt“ (Hans Schifferle in SGE # 7) mit Ferdinand Marian als „verzweifelten, elendigen Heiratsschwinder“.

Frithjof Vierock †

„Günther-Maria Halmer hätte seine Figur des Tscharli in den MÜNCHNER GESCHICHTEN nie ausspielen können ohne Frithjof Vierock, der in Helmut Dietls legendärer Serie Tscharlis spießigen Freund Gustl verkörperte. ‚A Hund is a scho‘, war Vierocks bewunderndes Urteil über Tscharli. Vierock ist einer der ganz großen, immer noch unbesungenen Charakter-Akteure des deutschen Fernsehens und Films.“ Das schrieb Hans Schifferle in SGE # 28. Wie die Münchner TZ nun meldet, ist der SGE-Glamour-Boy schon am 4. Juli im Alter von 77 Jahren in München gestorben.