Letzte (Festival-)Party

Heute beginnt sie, die jährliche Leistungsschau des österreichischen Films, die Diagonale, zum letzten Mal verantwortet von Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber. „Finale“ ist auch der Titel eines historischen Programms – inklusive Filmen, „die ‚The End‘ abgründig, doppelbödig und fatal zelebrieren“ (Kleine Zeitung). Besonderes Augenmerk richten wir aber auf SGE-Glamour-Girl Mariasa Mell, die mit einer Hommage und einer Ausstellung (Magic Marisa) geehrt wird. Die rasenden SGE-Reporter sind also dabei.

TV-(Streaming)Tip der Woche

SGE-Glamour-Girl Nele Müller-Stöfen spielte für Martin Gies (TATORT: RENDEZVOUS), Oskar Roehler (GIERIG) und Christian Petzold (DIE BEISCHLAFDIEBIN). „Mit ihrer Sinnlichkeit, Aggressivität und tragischen Aura sprengt sie fast deutsche TV-Serien…“ (Hans Schifferle in SGE #3). In der Arte-Mediathek kann man gerade JACK sehen, „ein schmerzhaft realistisches Kindheitsdrama und faszinierendes Road-Movie“ (Arte), das Nele Müller-Stöfen zusammen mit ihrem Mann Edward Berger (IM WESTEN NICHTS NEUES) geschrieben und wo sie eine Nebenrolle übernommen hat.

Back-up für Black

Eine Riesensache plant schon wieder die Lisa Film. Zum 30jährigen Jubiläum der Megaserie EIN SCHLOSS AM WÖRTHERSEE soll es zu einem Überraschungsauftritt von Hauptdarsteller Roy Black kommen. Spezialisten arbeiten bereits an einem Black-Avatar, den seine Fans kommenden Sommer im Rahmen eines Doppeljubiläums im Schlosshotel von Velden, wo die Serie gedreht wurde, noch einmal erleben können. Doppeljubiläum deshalb, weil Roy Black zugleich seinen 80sten feiert. Neben dem digitalen Roy Black soll es auch einen aus Fleisch und Blut geben. „Dafür starten wir auch einen Doppelgänger-Wettbewerb“, sagte Lisa-Chef Michael Kraiger der Bild-Zeitung.

Spaltenfolge gegen jede Gewohnheit

Schlechte SGE-Verstecke (Film, November 1969)

Der verstorbene „Medienvordenker“ Peter Weibel hatte noch einen großen Plan als Ruheständler. Nämlich für seine Bücher in Wien zwei Container-Türme mit einem Aufzug in der Mitte zu bauen: „Der Aufzug ist die Wohnung. Ich werde also in einem großen Lastenaufzug arbeiten, schreiben und schlafen.“ Die Skizze zu dieser Wohnung (oder Wohnform) hat er bereits 1969 für die Zeitschrift Film erstellt, in der er mittels eines zwölfseitigen Supplements mit dem Titel Expanded Cinema neue Formen der Kommunikation durch typographische und bildliche Einfälle realisieren durfte. Wissenschaftlich genaue Darstellungen stehen da neben Parodien, Gags und Informationen; der Leser war gezwungen dauernd hin- und herzublättern, aufgrund einer „völlig gegen jede Gewohnheit gehende Spaltenfolge“. In einem Gespräch mit Claus Philipp für die Wiener Medienwerkstatt hat er dieses Projekt 40 Jahre später nochmal vorgeführt. Hat er damals wirklich schon den Begriff „Algorithmus“ verwendet?