Filmbuch des Jahres

Wir haben ja schon ein paarmal darauf hingewiesen: Eine bemerkenswerte, von Olaf Möller ausgeheckte Reihe über das Kino der Adenauer-Ära mit dem Titel Geliebt und verdrängt lief auf dem diesjährigen Festival von Locarno. Bis Ende dieses Monats noch spielt das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt eine Auswahl dieser Reihe nach, „ergänzt um eine große Zahl weiterer entdeckungswürdiger Werke“. Eine zusätzliche Ergänzung ist die vom Deutschen Filminstitut herausgegebene Publikation, an der auch viele SGE-Autoren beteiligt sind. Allen voran Christoph Huber, der sich darin, wie im aktuellen SGE (Simmel & Siodmak) angekündigt, den Trivialliteraturverfilmungen dieser Zeit annimmt. Rainer Knepperges schreibt unter der Überschrift „Mamas Kino lebt“ über ein paar beeindruckende Schauspielerinnen dieser Dekade (darunter sind natürlich auch SGE-Glamour-Girls). Gleichsam das Gegenstück dazu liefert Dominik Graf, der Männerbilder und ihre Darstellungsform in Erinnerung ruft. Rolf Aurich und Wolfgang Jacobsen erinnern an unbekannte (oder unbekannt gebliebene) „Gestalter nützlicher Bilder“. Das Buch beleuchtet einzelne Regisseure, einzelne Genres und einzelne Filme und belegt in mehreren Kapiteln, daß das deutsche Kino damals durchaus auch international gewirkt hat. Im nächsten SigiGötz-Entertainment lassen wir uns ausführlich darauf ein.