…gehört zu den Dokumentaristen, die unbedingt und cineastisch wiederentdeckt werden müßten. Er soll um die 80 Dokumentationen gedreht haben (die IMDb ist erst bei vier angelangt), darunter eine über SGE-Glamour-Boy Jörg Schröder. Auf dem Münchner Filmfest lief jetzt ein Gehrig-Porträt über den unbekannten Oberhausener Werner Loth.
Autor: sigigoetz
Siggi Götz National (14)
TV-Tip der Woche
Heute in der Tele-5-SchleFaZ-Reihe: PUDELNACKT IN OBERBAYERN von Billian/Albin, mit den Expertisen von Rütten/Kalkofe und dem SchleFaZ-Cocktail Bajuwarisches Blankbusenbier. Soll man sich das antun?
Dietrich Haugk †
Alle Nachrufe heben hervor, daß er den ersten und den letzten DERRICK gedreht hat – daneben aber auch noch viele Folgen vom KOMMISSAR und vom ALTEN. Nach Expertenmeinung gehörte er zu den Besten im Hause Ringelmann. Nun ist TV-Regisseur Dietrich Haugk im Alter von 90 Jahren gestorben.
Kann und kann nicht
Was macht einen Deutschen Film aus? Darüber kann man sich beim Münchner Filmfest informieren. Ganz anschaulich in der Reihe Neues Deutsches Kino (heute hat HAPPY HOUR von Franz Müller Premiere) und dann noch auf den Begleitveranstaltungen. Eine davon befaßt sich aus Anlaß des 30sten Todestags von Joe Hembus (soll einer der Filmfest-Gründungsväter gewesen sein) „maliziös doppeldeutig“ mit der Frage, ob der deutsche Film auch heute gar nicht besser sein kann, und anschließend gibt es noch den PLATZANWEISER von Peter Gehrig zu sehen, in dem Weggefährten eines verschollenen Filmemachers über dessen Leben befragt werden. Zu Wort kommen neben Joe Hembus auch einige dem SGE-Kosmos nahestehende Persönlichkeiten. Und heute schon spricht SGE-Glamour-Boy Ulli Lommel über Warhol.
Grenzen sprengen
Das Münchner Filmfest beginnt heute Abend mit einer Galavorführung der Camus-Verfilmung DEN MENSCHEN SO FERN von David Oelhoffen und mit der erkärten Absicht der Geschäftsführerin „Grenzen zu sprengen“. Die rasenden SGE-Reporter werden heute auch mal vorbeischauen. Außerdem bieten wir während des Filmfests allen SGE-Neuabonnenten wieder wunderbare Prämien an (solange der Vorrat auf der Abbildung reicht).
Helmuth Lohner †
Der österreichische Schauspieler Helmuth Lohner, „hinreißender Darsteller feinnerviger Charaktere“, ist tot. Lohner hat sich für den SGE-Kosmos nie verheizen lassen, bleibt gleichwohl als melancholischer Playboy Mandy Schulz in der KOMMISSAR-Folge „Ein Playboy segnet das Zeitliche“ (SGE #14) sowie als ehemaliger Eistänzer in der ALTE-Folge „Erkältung im Sommer“ (SGE #22) in Einnerung. Seine letzte Filmrolle hatte er nach langer Pause vor zwei Jahren in Nikolai Müllerschöns unzeitgemäßen Heistmovie HARMS, als geheinmisvoll-lakonischer „Onkel“ von Heiner Lauterbach.
SGE-Leser im Porträt: George Hilton
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Ja, heute wird der Deutsche Filmpreis verliehen. Wir verweisen indessen auf ein paar lesenswerte und SGE-affine Blogeinträge von SGE-Autoren: Rainer Knepperges staunt über Walter Reisch, Schwanenmeister testet MÄDCHEN MIT GEWALT, Silvia Szymanski analysiert die LÜGEN DER SIEGER… und als Bonus noch eine Notiz von Lukas Förster über den SGE-Kanon-Film EIN UNHEIMLICH STARKER ABGANG.
Welche Krise genau?
„Lohnt es wirklich, bei aller Freundschaft, über einen Vertreter der lohnschreibenden Zunft, über einen Journalisten, der für den Tag und nicht für die Ewigkeit schrieb… einen ganzen Film zu machen und ins Kino zu bringen?“ Das fragt der Kritiker Bert Rebhandl in seiner gestrigen FAZ-Besprechung von Dominik Grafs Porträtfilm über Michael Althen WAS HEISST HIER ENDE?, der ab heute in den bundesdeutschen Kinos läuft (ja, Althen hat vor ziemlich genau zehn Jahren dieser Publikation feuilletonistische Weihen verliehen, mit seiner Glosse „Olivia Pascall forever“), – und er findet keine befriedigende Antwort. Vielfachen Widerspruch hat ein Kapitel des Films hervorgerufen, überschrieben mit „Zeitungskrise, Filmkrise, Kulturkrise…“, in dem seine Freundeskollegen den „großen Nachruhm, den Althen jetzt erfährt“, mit der angeblichen Trostlosigkeit des Journalismus von heute in Zusammenhang bringen. Diesen Sonntag aber stellt sich Graf im Kino Münchner Freiheit den Fragen des Publikums.

