Jean Baudrillard

Durch den Tod von Jean Baudrillard setzen sich die Feuilletons wieder mit seinen Kernthesen auseinander und betonen, daß diese Thesen „etwas müde geworden sind“. Harald Staun in der heutigen FAS hingegen „greift in den Strom der Aktualität“ und meint belegen zu können, wie die Nachrichten anhand der ‚Lewis Scooter Libby-Affäre’, der ‚Klimaschutzdebatte’, der ‚Grand-Prix-Nominierung von Roger Cicero’ usw. sich mühen sein Werk zu würdigen. Wenn das so ist, dann kommen wir nicht umhin, darauf hinzuweisen, daß die Existenz von SigiGötz-Entertainment das anschaulichste Beispiel für die Baudrillard’schen Theorien um Simulacren und Hyperrealität ist: Durch die Aneignung des Filmregisseurs Siggi Götz (dessen Name auch nur eine Simulation ist) für den Titel einer Zeitschrift (die sich von ihm zugleich durch den Verzicht auf ein Siggi-‚g’ distanziert) manifestiert sich eine Simulation, die andere Antriebe maskiert. Um es mal grob vereinfacht auf den Punkt zu bringen.