Nachts im Museum

Heute verabschiedet sich das Münchner Stadtmuseum mit einer langen Museumsnacht in die Umbaupause. Parallel startet dazu im Filmmuseum (das noch nicht umgebaut wird) unter dem Motto Nachts im Museum eine kleine Reihe mit Nachtfilmen. Sie beginnt heute Nacht mit  * (STAR) von Johann Lurf, der aus 553 Kinofilmen Bilder vom Sternenhimmel gesammelt hat. Sie endet am Mittwoch mit GESCHICHTE DER NACHT von Clemens Klopfenstein.

Einfach reinlassen

„Wir lassen die Filme einfach ohne Paß und undercover rein und gucken dann, mit wem wir da in was geraten.“ Heute beginnt in Nürnberg der 21. außerordentliche Filmkongreß des Hofbauer-Kommandos, „der auch dieses Mal darauf verzichtet, vorher Filmtitel und Details zu nennen“.

80/71

„Wir brauchen kein Tutti Ftutti, wir haben Judy Winter“, soll ein Programmdirektor eines öffentlich-rechtlichen Senders in den Anfangszeiten des Privatfernsehens gesagt haben. Heute feiert SGE-Glamour-Girl Judy Winter (vgl. SGE #5), die lange mit dem sexsüchtigen Rolf Kühn verheiratet war, ihren 80sten Geburtstag.

Nächste Woche…

…startet im Münchner Werkstattkino die von uns mitorganisierte Carte Blanche für Hartmut Bitomsky. Für alle, die schon planen wollen, präsentieren wir hier die Programmfolge und zitieren einleitend aus dem Flyertext:

„Für neun Tage überlässt das Münchner Werkstattkino seine Spielstätte dem Filmemacher und Essayisten Hartmut Bitomsky, der seit gut einem Jahr seinen Lebensmittelpunkt in München hat. Bitomsky, Jahrgang 1942, zählt neben Harun Farocki, Wolfgang Petersen und Holger Meins zum politisierten ersten Jahrgang der „Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin“ (DFFB); von 2006 bis 2009 war er deren Direktor – und davor Dekan und Dozent am California Institute of the Arts. Er gehörte zum Redaktionsteam der legendären Filmkritik, veröffentlichte wegweisende Filmbücher (u.a. Die Röte des Rots von Technicolor) und entwickelte mit seinen filmischen Essays eine „spezielle Form der Medienarchäologie“. Egal ob er sich mit den „Grundaxiomen des Kinos“ auseinandersetzt, den deutschen (Pseudo-)Mythen auf den Grund geht oder sich auf Amerika-Exkursion begibt, seine Filme sind ein analytisches und zugleich sinnliches Erlebnis. Neben eigenen Schlüsselwerken präsentiert Bitomsky eine persönliche Filmauswahl, zu der auch „murkelige, undurchsichtige kleine Filme“ gehören, die gar keine höheren Weihen bekommen sollen. Die Auswahl umfasst Western, B-Pictures und Noir-Klassiker, dazu Filme der DFFB-Absolventen Christian Petzold und Thomas Arslan, die Bitomsky gefördert und begleitet hat.“ Weiterlesen „Nächste Woche…“

KI-Gott

Sie haben sich nach allen Seiten abgesichert und auch seine Witwe einbezogen. Er hätte das Projekt sicher gut gefunden, neue Technologien und Inovationen hätten ihren Mann immer fasziniert, sagt Ivana Gottová. Nun liest also SGE-Glamour-Boy Karel Gott posthum für den tschechischen Rundfunk seine Autobiographie, als „erstes europäisches KI-Projekt im Berich Literatur und Radio“, wie einer der Macher behauptet.

70/60

Wir gratulieren Richard Clayderman zum 70sten Geburtstag und erinnern, daß kein anderer als Zbyněk Brynych mit dem Einsatz des nachmaligen Smash hits Ballade pour Adeline in der 21. Folge von der DER ALTE (Der Spieler, vgl. SGE #22) für den entscheidenden Karriereschub von Clayderman gesorgt hat.

… mit Musik

Eine riesige cineastische Fundgrube war vor ein paar Wochen das Cinefest bzw. der Cinegraph-Kongress in Hamburg, der unter dem Motto Achtung! Musik… – Zwischen Filmkomödie und Musical sein Spektrum ziemlich weit gefaßt und einen reichen Katalog präsentiert hat. Dieser Katalog würdigt einzeln alle Cinefest-Filme und die Kongreß-Schwerpunkte und erinnert uns daran, daß die Tonfilmoperette das beherrschende Genre der deutschen Filmproduktion zwischen 1930 und 33 war, deren Filme mit ihrer frivolen Spiel- und Experimentierfreude, mit ihrem Witz, ihrem Tempo und ihrer Lässigkeit stets aufs Neue für Überraschungen gut sind. Außerdem erfahren wir, daß ein Buch über Wilhelm Thiele (DIE DREI VON DER TAKSTELLE) im Entstehen ist. Wir kommen auf den Kongreß und seine Themen sowieso nochmal zu sprechen.

Herr Lier

Wir hatten es schon angekündigt: Die Veröffentlichung von Herr Lier, ein Drehbuch von Max Zihlmann, mit dem er die Kernhandlung von Shakespeares Tragödie König Lear aus dem mitteralterlichen England ins zeitgenössische Deutschland transportiert. Hier buhlen zwei (oder doch drei) Töchter um das Erbe ihres Verlegervaters. Es geht nur nicht ganz so schlimm aus, wie im Original… Herr Lier ist nur der Auftakt einer neuen Reihe mit Drehbüchern im Kiener-Verlag, der schon die beiden Zihlmann-Romane herausgebracht hat.