Der Glamour der Erinnerung…

…die Erinnerung an den Glamour.“ Seine Lebenserinnerung Panikherz, „ein trauriger Abgesang auf den Pop-Roman“ (Hans Schifferle), ermöglichte Benjamin Stuckrad-Barre 2016 die Aufnahme in den Club der SGE-Glamour-Boys. Was wir jetzt erfahren haben: Stuckrad-Barres neuer Roman Noch wach? spielt nicht nur in Berlin, sondern teilweise auch im Chateau Marmont Hotel am Sunset Boulevard in L.A.- wie schon sein letzter (vgl. SGE # 28, Juli 2016).

In neuen Schläuchen

Für alle, die sich gerade zufällig im Raum Berlin aufhalten: Heute beginnt im Filmrauschpalast Moabit das 8. Wochenende des stählernen Films (STUC). „Nach einer langwierigen, beinahe 15minütigen Programmkonferenz bieten euch die beiden STUCateure Nikolas und Jochen wie jedes Jahr allerlei alten Wein in neuen Schläuchen in einem hastig zusammengezimmerten Programm“ (Ankündigung). Höhepunkt ist am Sonntag eine Retro mit allen OTTO-Filmen in 35mm, also: OTTO – DER FILM , OTTO – DER NEUE FILM, OTTO – DER AUSSERFRIESISCHE , OTTO – DER LIEBESFILM  und OTTO – DER KATASTROFENFILM. In diesem Zusammenhang immer noch aktuell: „Die Komplexitäten der Cinemetallurgie“ in SGE #31.

Maria Sebaldt †

„Ob als Gangsterbraut Virginia Peng in NICK KNATTERTONS ABENTEUER oder als Sekretärin mit dem tollen Namen Babette Bollmann in der Vorabendserie GEWAGTES SPIEL, mit ihren kurzen blonden Locken wirkte sie zugleich brav und kokett, doch nie verrucht…“ (Stefan Ertl in unserer ersten Folge der Character Actors, SGE # 31). Nun ist die vielbeschäftige Schauspielerin Maria Sebaldt, die noch in dem SGE-Kanonfilm BARBARA – WILD WIE DAS MEER und später in den ZDF-Serien ICH HEIRATE EINE FAMILIE und DIE WICHERTS VON NEBENAN mitgewirkt hat, im Alter von 92 Jahren gestorben.

Einfach so vorgeschlagen

„Schön an Freddy ist die Ambiguität des Männerbildes, das er vermittelt. Man weiß nicht, wo er herkommt, man weiß nicht, wohin er geht, man weiß nicht, ob er Mädchen liebt oder Jungen“ (Hans Schifferle in SGE # 7). Nun hat SGE-Glamour-Boy Freddy Quinn (91) angekündigt, die Frau an seiner Seite (Rosi, 64 Jahre ) zu heiraten.

Wirtschaftswunder

Eine filmische Hamburgreise aus den frühen 80er-Jahren feiert (u.a. im Werkstattkino) ihre Wiederaufführung in einer restaurierten Fassung: Die experimentelle New-Wave-Satire TSCHERWONEZ über einen sowjetischen Matrosen, der sich auf die Suche nach seinem verschollenen Bruder macht und dabei von Landsleuten, deutschen Verfassungsschützern, einem sensationslüsternen Reporter und den Klängen der Neue-Deutsche-Welle-Band The Wirtschaftswunder verfolgt wird. Auf Regisseur Gábor Altorjay (PANKOW ’95) kommen wir im nächsten SGE zurück.

Gábor Altorjay vor dem Werkstattkino, Foto: Ulrich Mannes

80/66

Anläßlich seines 80sten Geburtstags (am 3. April) widmet das Münchner Filmmuseum Peter Goedel, der unserer Publikation auf unterschiedlichste Weise verbunden ist, eine Werkschau mit 10 Filmen. Höhepunkt der Reihe ist für uns natürlich am Sonntag der SGE-Kanon-Film TALENTPROBE von 1980 (in der integralen Fassung), der dreißig Jahre später zu einem unvergesslichen, ausführlich in SGE # 17 (April 2010) gewürdigten Konzerterlebnis geführt hat. Interessant und relevant bleibt zudem unser Goedel-Gespräch in SGE #22 (Mai 2013) über den Schnittmeister Peter Przygodda und künftige Projekte, die bislang nicht verwirklicht worden sind. Und nicht vergessen dürfen wir noch einen von Goedel angeregten Beitrag über Wolfgang Koeppen (Im Zauberland, SGE # 32).