Erich Tomek †

Erich Tomek in GZDDA (Regie: Siggi Götz)

Das Superhirn der Lisa-Film ist tot. Mit knapp 95 Jahren starb in Wien Erich Tomek, der unter vielen Pseudonymen, darunter als Florian Burg oder Patrizia Piccardi die Drehbücher zu fast allen Siggi-Götz-Lisa-Filmen geschrieben hat. Er war als Autor die dritte Säule im Drei-Säulen-Model der Lisa, neben dem Boß Karl Spiehs und dem Checker Otto Retzer. Gemeinsam bildeten sie „eine Ideenschmiede, die in der Filmgeschichte mit 400 Werken ihresgleichen sucht.“, wie man dem Buch Die Superglatze – Otto Retzer entnehmen kann.

Action

Echte Stars halten sich bei diesem Trend interessanterweise noch zurück. „Könnte natürlich sein, daß sie einfach nur auf lukrative Angebote warten, eine echte Puppe zu werden“ (wie Die Zeit mutmaßt). Die Rede ist vom neuen Hype der „Selbstversimpelung“: sich per ChatGPT in eine verpackte Spielzeug-Figur zu verwandeln. SGE-Glamour-People oder -Mitarbeiter haben wir noch nicht gefunden. Auf Anfrage sagte Prof. Reinhold Rürup, Editor at Large von SigiGötz-Entertainment: „Wir fangen sowas gar nicht an, aus Klimaschutzgründen!“ Aber wir beobachten weiter.

90/39

Wir gratulieren dem Superstar und Urvater der Präastronautik Erich von Däniken, der den Erdenkreis mit rund 75 Millionen Büchern fluten konnte, zum 90sten Geburtstag. Auf 3Sat kann man gerade ein Porträt sehen. In SGE #32 hat ihn unser Autor Benedikt Eppenberger porträtiert (Mondo Alien).

Geballte Revisionen

Heute im Fernsehen: Eine posthume ZDF-Entschuldigung bei Hans Rosenthal (DALLI DALLI). Seit dieser Woche im Kino: ICH WILL ALLES, eine materialreiche Doku über Hildegard Knef. Ebenfalls gerade im Kino (und unser Favorit der Woche): PANDORAS VERMÄCHTNIS von Angela Christlieb, eine assoziative Reise durch das Familienuniversum G. W. Pabst. Es kommen keine Historiker zu Wort, nur drei Enkelkinder und die Ehefrau Trude Pabst, die „auf Tausend losen Seiten ihre Träume, Gedanken und Erlebnisse aufgeschrieben hat“.

Giftschrankfilme in Graz

Auch dieses Jahr zeigt die Diagonale in Graz ein bemerkenswertes Synema-Special: Sie zollt jenen gerne totgeschwiegenen Propagandastreifen der Wien-Film die Aufmerksamkeit, die „im Rahmen der großdeutschen Filmherstellung“ nach dem Anschluß 1938 entstanden sind, „eine visuelle Reise zur dunklen Seite des Kinos und eine Replik auf den schwierigen Umgang mit dem Nazi-Filmerbe.“