Drei Fragen an… Clemens Klopfenstein

Foto: Ulrich Mannes

Herr Klopfenstein, Sie haben neulich gesagt, daß Sie Ihre Filme „fracken“. Was hat man darunter zu verstehen? „Fracken“ heißt, die besten Szenen aus seinem Fundus zu heben. Also kein Trailer, kein Teaser, kein Featurette zu machen, sondern ein, zwei Minuten aus dem Film für sich selbst wirken zu lassen. Und das jetzt auf TikTok jeden Tag zu zeigen und zwar im Hochformat! Wieso gerade auf TikTok? Auf TikTok fühle mich so modern! Ist auch so schön bildfüllend und schnell. Facebook ist so altmodisch hat was von einen großelterlichen Geschirrschrank. Wie finden Sie die Ausschnitte? Geholfen hat mir Yousef Khafaia, den ich auf den Hofer Filmtagen letzten November getroffen habe. Er will bald nach Amerika an eine Filmhochschule, jetzt war er bei mir in Umbrien und hat mit jugendlichem Übermut (er ist achtzehn, hat aber schon Abitur) meine letzten sechs Filme gefrackt, hat aus dem Archiv alles rausgeholt und dann nach seiner Lust die besten Stücke rausgehauen, immer maximal zwei Minuten, so haben wir jetzt bis in den August jeden Tag ein neues Stück KlopfKlopf auf TikTok. Diese Clashculture hat mir und meinen Filmen gut getan, es hat sogar dazu geführt, daß daraus ein neuer Kurzfilm entstanden ist. DIE GLOCKE DER SANTA CHIARA, ich werde ihn in München uraufführen.