In memoriam – ohne Genrepräferenz

Das Werkstattkino München (Dolly, Bernd & Waco) erinnert gerade an Hans Schifferle und zeigt zwei Wochen lang 14 Filme, die ihm gefallen haben. Und da er keine Genrepräferenz hatte, führt uns die Reihe durch Western, Expe­ri­mental-, Horror-, Sex-, Heimat- und Bikerfilme, durch Kurzfilme und TV-Serien (Titel muß man erfragen). Ein Höhepunkt ist der morgige Programmpunkt Wien Vortrag und Filme: „Ende März 2008 waren Hans und Bernd vom Österreichischen Filmmuseum eingeladen, um im Rahmen der Reihe ‚Kino wider die Tabus‘ (angelehnt an und inspiriert von Amos Vogels Standardwerk zum Thema), den Gedanken des ’subversiven Films‘ weiter zu denken und eine Auswahl erotischer Werke zu zeigen, die aus ihren Privatsammlungen und den Beständen des Werkstattkinos gespeist wurde. Unter dem Titel BLUE CLIMAX. STRIP-FILME, STAG MOVIES UND SUPER-8-PORNOS gab es eine kleine Einführung in die Geschichte der Schmalfilmpornografie und deren ‚Rezeption auf privaten Partys und in Vorführautomaten‘. Zur Anschauung kamen u.a. das erotische Kino des Londoners Harrison Marks (Vorbild für Karlheinz Böhms Rolle in Michael Powells PEEPING TOM), die Filme der dänischen Color Climax Corporation oder die dekadent-verwegenen Hippie-Pornos des Diplomatensohns Lasse Braun. Wir hören Hans‘ einzigen öffentlichen Vortrag und sehen die ausgewählten Filme in von ihm selbst in Auftrag gegebenen digitalisierten Fassungen.“ (Aus dem Programmzettel)