Filmdienst

Eckhard Schmidt (Jahrgang 1938) erzählte vor bald 20 Jahren in einem Gespräch mit der Kinozeitschrift 24 über seine frühe Suche nach cineastischer Orientierung: „Am meisten hat mich in den Filmen die Erotik gereizt und da war der Filmdienst eine gute Hilfe: Die Filme, die man sich immer angeschaut hat, waren die, die mit zwei E bewertet wurden, d.h. ‚für Erwachsene mit erheblichen Einschränkungen’ – da gab’s also nackte Weiber. Drei E war auch in Ordnung, obwohl es da um moralische Kriterien ging, die mich nie interessiert haben. Vier E war ganz schlecht, das bedeutete, es sind religiöse Anschauungen verletzt worden.“ Schon längst hat das Organ der „Katholischen Filmkommission für Deutschland“ seinen Bewertungskatalog abgelegt und sich vom katholischen Dogma emanzipiert… Daß nun aber die älteste Filmzeitschrift Deutschlands, die seit 1948 lückenlos jeden hierzulande verleihmäßig gestarteten Film einer Sichtung unterzogen hat, seine Printausgabe einstellen wird, wer will das gutheißen?