Lesestoff der Woche

Von SGE-Leser Roland von Oystern haben wir die aktuelle Ausgabe von Rokko’s Adventures zugesteckt bekommen, ein edles und ganz spezielles Magazin aus Österreich, der „wahre Partisan unter Wiens Medien“, der „Rolling Stone der Abseitigkeiten“, ein „Fachmagazin für alles und nichts“ (Pressestimmen). In dieser 20sten Ausgabe geht es um Jugendbanden in Wien, um Pamela Anderson in Graz, um einen echten Portier im Hotel Sacher, und dann erzählt noch ein gewisser Roland  von seiner Arbeit bei einem Merkur-Spielcasino. In der Rubrik „Lesen“ wird noch die dreißigste SGE-Schrift empfohlen („für schlappe 3,50 € eine kleine Zusatzausbildung, die man dann dem Lebenslauf hinzufügen kann“). Wir müssen nicht hinzufügen, daß nach der 30sten Ausgabe noch zwei SGE-Ausgaben erschienen sind.

Kurz und möglicherweise interessant

„Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.“ Unter diesem Motto lädt das Nürnberger KommKino ab heute zum fünften Wochenende des Stählernen Films, ein Festival, das „die deutsche Festival- und Kinolandschaft für immer verändert hat“ (vgl. SGE #21). *** „Anarcho-Spaß mit Klaus Lemke“ (Gong) Der neue Lemke (NEUE GÖTTER IN DER MAXVORSTADT) läuft gleich nach dem Filmfest im ZDF. *** Und hier noch ein Auschnitt u. a. mit Costa Cordalis (†) aus 8 X 1 IN NOTEN.

80/32

Auch wir gratulieren Roland Klick, der mit zahlreichen Gratulationsartikeln schon wieder neu entdeckt wird, und mit seinem gnadenlosen und präzisen Kleinbürgerdrama BÜBCHEN natürlich zu unseren Kanon-Regisseuren gehört, zum 80sten Geburtstag. Critic.de hebt nochmal eine Textreihe hervor und das Berliner Lichblickkino veranstaltet eine Retro.

Neuer Preis (halb SGE-relevant)

„Sie hat nicht nur in Amerika Filme mit Gene Kelly oder Peter van Eyck gedreht. Sie war auch eine begnadete Zeichnerin, Köchin und im Rahmen des Grand Prix de Eurovision in den 50er-Jahren eine Botschafterin Deutschlands“. So schwärmt Peter Graf von Schall-Riaucour,  der Enkel von Margot Hielscher. Heute wird zum ersten Mal der Margot-Hielscher-Preis vergeben, komplett privat gestiftet von Peter Graf von Schall-Riaucour. Im Gasteig singen Götz Alsmann und die Kessler-Zwillinge ein Lied von Hielscher. Preisträger ist Louis Garrel für dessen Film L’HOMME FIDELE („Ein treuer Mensch“).

Lisa Martinek †

Überraschend stirbt in Italien mit 47 Jahren SGE-Glamour-Girl Lisa Martinek, die die letzten Jahre nur noch im Fernsehen zu sehen war. Unserem Glamour-Autor Hans Schifferle ist sie 2004 aufgefallen in einem unterschlagenen deutschen Film namens BORAN, „dem falbelhaften Gegenstück zu GOODBYE LENIN… Lisa Martinek spielt darin so etwas wie eine Postbotin der Emotionen. In den Sümpfen des Spreewalds bringt sie per Post einem mysteriösen Eremiten Nachrichten aus einer Vergangenheit, in der Deutschland noch geteilt war.“ (vgl.  SGE # 5)

Aboprämie, eine

Da der Filmfest-Hauptsponsor Tele5 „vom ganzen Herzen überzeugt ist, daß es das schönste Geschenk von allen ist, jemand anderen eine Freude bereiten zu können“ und deshalb auf Werbegeschenke für die akkreditieren Filmfest-Teilnehmer zu Gunsten einer wohltätigen Spende verzichtet, müssen wir  wiederum auf unsere traditionellen Filmfest-Aboprämien diesmal verzichten. Das heißt, ein Hofbräu-Leuchtband (siehe Abbildung) hätten wir doch. Und das bekommt der erste Leser, der während des Filmfests (bis zum 5. Juli) bei uns ein Abo ordert (am besten mit allen lieferbaren Ausgaben; macht nur 24, 50 Euro). Schicken Sie eine Mail an: info@sigigoetz.de

Wieder Filmfest

Heute beginnt das 37. Münchner Filmfest, mit „nationalen und internationalen Gästen“. Im Vorfeld kann man sich über die Visonen eines großen Kinoträumers informieren, der sich von zehn Gegenthesen nicht aus dem Konzept bringen lassen wird. Die rasenden SGE-Reporter sind wie immer auch dabei. Und: Ein SGE-Abo kostet im Moment immer noch 14 Euro.

In eigener Sache

Die Deutsche Post schlägt zu: Ab dem 1. Juli erhöhen sich nicht nur die Briefpost-Gebühren, es treten auch neue Konditionen für Büchersendungen in Kraft, die auf eine „Quasi-Abschaffung der Büchersendungen“ hinauslaufen. Ob die Kartellbeschwerde vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels Aussicht auf Erfolg hat, kann noch niemand sagen. Und wir können nicht sagen, wie lange wir den Preis von 14 Euro für ein SGE-Abo noch halten können. Aber noch kostet es lächerliche 14 Euro.

Veranstaltung der Woche

„Einen frischen Blick zurück nach vorn in Bild, Wort und Ton auf die bedeutsame Ära des Neuen Deutschen Films“ bietet eine Ausstellung  mit Materialien des Fotografen Beat Pressler in der „Bayerischen Akademie der Schönen Künste“ zu München . Als Begleitprogramm laufen im Theatiner-Kino ein paar Filme von Regisseurinnen. Diesen Sonntag geht’s los mit Helma Sanders Brahms‘ Film UNTER DEM PFLASTER IST DER STRAND (Gäste: Grischa Huber & Thomas Mauch), soll heute noch von „zentralem Interesse“ sein.