Gegenwelt, inmitten von Deutschland

Ein Lektüretip für zwischendurch: UTOPIA von Sohrab Shahid Saless ist bei Filmjuwelen neu als DVD erschienen und in den einschlägigen Seiten und Sendern besprochen worden. In der Kinozeitschrift 24 (hier erhältlich) war UTOPA übrigens schon vor 25 Jahren unter der Überschift „Der Wärmestrom ist aufgebraucht“ neben Chang Cheh, John Wo und Budd Boetticher das Thema (Nummer 7, Herbst 1995).

80/45

Das weiß nur der SGE-Leser: SGE-Glamour-Boy Jochen Busse hatte mit Nadja Tiller eine der unglaublichsten Sexszenen des deutschen Films (vgl. SGE # 8). Heute wird Busse 80 Jahre alt. Im Gespräch mit der Abendzeitung blickt er zurück und erzählt auch über einen uns unbekannten Film, „der weder Hand noch Fuß hatte, nur viele nackte Brüste“.

Kontinuitäten, Brüche und Utopien…

…im umfangreichen Werk vom Wolfram Paulus untersucht ab morgen ein zweitägiges Online-Symposium aus Salzburg. „Zwölf Vorträge eröffnen unterschiedlichste fachliche Perspektiven (Bildungs-, Film-, Literaturwissenschaft und Medienpraxis) auf Paulus’ Arbeit und erörtern dessen Ästhetik, Narration und Produktion.“ SGE-Mitarbieter sind auch beteiligt.

Sackgasse, einer Grande Dame würdig

Wir vermelden wegweisende Neuigkeiten und bald mehr SGE-Glamour im Münchner Westen. Im Frühjahr soll Lochhausen, „einer der am stärksten wachsenden Stadtteile Münchens“ (Süddeutsche Zeitung) aufgewertet werden. Durch die Errichtung einer Sackgasse, die „einen platzähnlichen Charakter mit hoher Aufenthaltsqualität“ verliehen bekommt und damit einer „Grande Dame würdig“ ist. Welche Straße? Die Margot-Hielscher-Straße, die sich in unmittelbarer Nähe zur Marianne-Hoppe-Straße befinden wird.

Grumpy Bea

An der Dschungelshow haben wir schon das Interesse verloren. Der Grund: SGE-Glamour-Girl Bea Fiedler wurde rausgewählt. Warum? Es bleibt ein Rätsel, schreibt die Abendzeitung: „Bea Fiedler ist wie die mürrische Tante, die jedes Familienfest mit ihrer miesen Laune sprengt – eigentlich will man sie nicht einladen, aber ohne sie wäre es einfach keine gelungene Party.“

Margitta Scherr †

Dank Steffi-Line mußten wir erfahren, daß Margitta Scherr, eines unserer SGE-Glamour-Girls in spe, schon am 30. Dezember 2020 in München gestorben ist. Margitta Scherr hatte ihren ersten Auftritt als Zwölfjährige in dem SGE-Kanon-Film DER MEINEIDBAUER (Rudolf Jugert), spielte in den von uns geschätzten MusicHouse-Schlagerfilmen mit, wo sie z.B. (unter der Regie von Hans Billian) eines der LUSTIGEN WEIBER VON TIROL verkörperte. Am Höhepunkt (SALTO MORTALE) und mit nicht einmal 30 Jahren beendete sie ihre Schaupielkarriere. Danach sattelte sie um auf Rucksacktouristin und „Pressebetreuerin für internationale Filme“. Gerne hätten wir uns mit ihr noch unterhalten. Aber vor vier Jahren gab sie den Leuten von filmreporter.de ein langes Interview.

Mit einer gewissen Verve…

Uns bleibt wieder nichts anderes übrig, als auf den Online-Kinosaal des Filmarchivs Austria aufmerksam zu machen. Dort laufen bis zum 4. März eine Willi-Forst-Retro und parallel dazu Der andere Wiener Film mit ausgewählten Produktionen des deutschsprachigen Emigrantenfilms 1934–1936, des »Unerwünschten Kinos«, deren Protagonisten mit dem Aufstieg der Nazis ins Exil gehen mußten. Gerade kann man sehen: SILHOUETTEN von Walter Reisch. Im Laufe der nächsten Wochen kommen noch einige SGE-Kanon-Filme dazu. In unserem Kaufladen gibt es noch eine Ausgabe der Kinozeitschrift 24 (Nr. 21) , die sich schwerpunktmäßig mit eben jenem Emigrantenkino beschäftigt. Für 4 Euro!