Habe ich mir nie vorstellen können…

„BLOW UP entstand zwischen Ende April und Mitte August in London; fast zur selben Zeit fand in England die Fußball-WM statt. Das habe ich mir nie vorstellen können: Daß Uwe Seeler oder Franz Beckenbauer mit David Hemmings oder Vanessa Redgrave hätten zusammentreffen können in der Carnaby Street. Und doch gab es dann beim Endspiel einen lupenreinen Blow-up-Effekt: In der Verlängerung fiel das berühmte Wembley-Tor. Keine der unzähligen Kameraperspektiven konnte beweisen, ob der Ball nun tatsächlich hinter der Torlinie war. Seit damals, als die Explosion der Bilder begann, der große Blow-up, ist Realität nicht mehr das, was sie einmal war.“ – SGE-Autor Hans Schifferle in einem epd-Film-Text zu Antonionis BLOW UP. Den ganzen Text und noch mehr Hans-Schifferle-Texte kann man demnächst nachlesen in: Hans Schifferle – Berufung: Kritiker (Film & Schrift Band 24), erscheint bei  Text und Kritik.

Ralf Gregan †

Wie jetzt erst berichtet wurde, starb am 6. Oktober auf Mallorca Ralf Gregan, vor allem bekannt als Hausregisseur von Dieter Hallervorden. Aber noch einige andere Filmprojekte gehen auf sein Konto, darunter HEUTE HAUEN WIR AUF DIE PAUKE, an den wir erst kürzlich erinnert haben. Als Darsteller hatte Gregan auch mit Hartmut Bitomsky zu tun, in seinem Film AUF BIEGEN ODER BRECHEN, der eh noch auf unsere Entdeckung wartet.

Franz Josef Wagner †

Die Medienwelt trauert um Franz Josef Wagner, der mit Post von Wagner die „vermutlich erfolgreichste Kolumne der Welt“ (Bild) verantwortet hat. Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre hat der „Gaga-Philantrop“ (Stefan Ertl) ein paar Romane veröffentlicht. Seinen Krimi Das Ding (1979 verfilmt von Uli Edel) haben wir in die SGE-Glamour-Bibliothek aufgenommen (vgl. SGE #36).

Ein Forschender

Auf den Tod von Hartmut Bitomsky haben viele deutschsprachige Publikationen mit lesenswerten Nachrufen reagiert (z.B. hier, hier und hier). In München, wo Bitomsky seine letzten Lebensjahre verbracht hat und im Januar 2024 mit unserer Hilfe eine letzte Werkschau seiner eigenen und seiner Lieblings-Filme (Carte Blanche für HB) zu sehen war, hat noch niemand öffentlich Notiz genommen. So ist es nicht ausgeschlossen, daß wir noch was nachtragen, im nächsten SigiGötz-Entertainment möglicherweise.

Nachtrag: Die Trauerrede von Rainer Gansera findet sich hier.