Heute beginnt sie, die jährliche Leistungsschau des österreichischen Films, die Diagonale, zum letzten Mal verantwortet von Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber. „Finale“ ist auch der Titel eines historischen Programms – inklusive Filmen, „die ‚The End‘ abgründig, doppelbödig und fatal zelebrieren“ (Kleine Zeitung). Besonderes Augenmerk richten wir aber auf SGE-Glamour-Girl Mariasa Mell, die mit einer Hommage und einer Ausstellung (Magic Marisa) geehrt wird. Die rasenden SGE-Reporter sind also dabei.
80/65

Heute feiert feiert Monika Zinnenberg (hier an der Seite von SGE-Glamour-Boy Horst Naumann in DER ARZT VON ST. PAULI) ihren 80sten Geburtstag. Wir gratulieren (und widmen ihr bald ein Glamour Girl spezial).
TV-(Streaming)Tip der Woche
SGE-Glamour-Girl Nele Müller-Stöfen spielte für Martin Gies (TATORT: RENDEZVOUS), Oskar Roehler (GIERIG) und Christian Petzold (DIE BEISCHLAFDIEBIN). „Mit ihrer Sinnlichkeit, Aggressivität und tragischen Aura sprengt sie fast deutsche TV-Serien…“ (Hans Schifferle in SGE #3). In der Arte-Mediathek kann man gerade JACK sehen, „ein schmerzhaft realistisches Kindheitsdrama und faszinierendes Road-Movie“ (Arte), das Nele Müller-Stöfen zusammen mit ihrem Mann Edward Berger (IM WESTEN NICHTS NEUES) geschrieben und wo sie eine Nebenrolle übernommen hat.
Zitat der Woche
Gestern bei den Oscars: „Es geht Wolfgang Petersen und es kommt Edward Berger.“
Back-up für Black
Eine Riesensache plant schon wieder die Lisa Film. Zum 30jährigen Jubiläum der Megaserie EIN SCHLOSS AM WÖRTHERSEE soll es zu einem Überraschungsauftritt von Hauptdarsteller Roy Black kommen. Spezialisten arbeiten bereits an einem Black-Avatar, den seine Fans kommenden Sommer im Rahmen eines Doppeljubiläums im Schlosshotel von Velden, wo die Serie gedreht wurde, noch einmal erleben können. Doppeljubiläum deshalb, weil Roy Black zugleich seinen 80sten feiert. Neben dem digitalen Roy Black soll es auch einen aus Fleisch und Blut geben. „Dafür starten wir auch einen Doppelgänger-Wettbewerb“, sagte Lisa-Chef Michael Kraiger der Bild-Zeitung.

Spaltenfolge gegen jede Gewohnheit

Der verstorbene „Medienvordenker“ Peter Weibel hatte noch einen großen Plan als Ruheständler. Nämlich für seine Bücher in Wien zwei Container-Türme mit einem Aufzug in der Mitte zu bauen: „Der Aufzug ist die Wohnung. Ich werde also in einem großen Lastenaufzug arbeiten, schreiben und schlafen.“ Die Skizze zu dieser Wohnung (oder Wohnform) hat er bereits 1969 für die Zeitschrift Film erstellt, in der er mittels eines zwölfseitigen Supplements mit dem Titel Expanded Cinema neue Formen der Kommunikation durch typographische und bildliche Einfälle realisieren durfte. Wissenschaftlich genaue Darstellungen stehen da neben Parodien, Gags und Informationen; der Leser war gezwungen dauernd hin- und herzublättern, aufgrund einer „völlig gegen jede Gewohnheit gehende Spaltenfolge“. In einem Gespräch mit Claus Philipp für die Wiener Medienwerkstatt hat er dieses Projekt 40 Jahre später nochmal vorgeführt. Hat er damals wirklich schon den Begriff „Algorithmus“ verwendet?
Furchtloser Filmer
Für alle, die sich gerade im Raum Wien aufhalten: Das Filmarchiv Austria zollt unter Federführung von Florian Widegger dieses Wochenende einem „Autorenfilmer des Bahnhofskinos“, dem vor 10 Jahren verstorbenen Jess Franco, mit 10 Filmen seinen Tribut, alle in 35mm, alles „Zeugnisse aus einer anderen Zeit“ (Die Presse). Mit dabei auch der SGE-Kanon-Film DOWNTOWN – DIE NACKTEN PUPPEN DER UNTERWELT, eingeführt von SGE-Autor Christoph Huber.
Nadja Tiller †

Wer gesehen hat, wie sich Nadja Tiller mit Manfred Spies und Jochen Busse in ENGEL, DIE IHRE FLÜGEL VERBRENNEN vergnügt, mußte ihr verfallen; in Zbyněk Brynychs Meisterwerk von 1970 ist sie „eine geile Göttin der Verworfenheit“ (Rainer Knepperges in Gdinetmaõ). Mit ihrem lasziv bestimmenden Blick und dem spöttischen Lächeln weckte sie noch in den kleinsten Nebenrollen das Begehren. Jetzt ist Nadja Tiller, SGE-Glamour-Girl Nr. 1 (siehe SGE #1), kurz vor ihrem 94. Geburtstag in Hamburg gestorben. – SE
Nachgefragt… bei Prof. Reinhold Rürup, Editor-at-Large von SigiGötz-Entertainment
Die Entscheidung von RTL, einen ganzen Stapel Printmagazine vom Gruner & Jahr-Portfolio einzustellen, beunruhigt nicht nur die Gruner & Jahr-Belegschaft, sondern auch den Zeitschriftenhandel, der nicht weiß, wie er die riesigen Lücken im Zeitschriftenregal zukünftig füllen soll. Wie steht es um die Verantwortung von SigiGötz-Entertainment, das vom Niedergang der Printmedien nicht betroffen ist, aber auch nicht allein (oder nur noch mit Andreas Gabalier) im Regal übrig bleiben möchte? Wir fragen nach bei Prof. Reinhold Rürup, Editor at Large von SigiGötz-Entertainment. *** Herr Prof. Rürup, Sie haben schon öfters große Expansionsstrategien angekündigt und wollten immer wieder die SGE-Produktline erweitern. Wäre jetzt nicht der Zeitpunkt gekommen, als Retter in der Not einzuspringen und einzelne Gruner & Jahr-Magazine zu übernehmen? Welche denn? Z.B. Barbara und Guido. Aus den Testimonial-Magazinen könnte man doch Synergieeffekte schöpfen! Nein, es reicht vollkommen, wenn wir in diese Magazine ab und zu am Zeitschriftenregal reinschauen. Aber da sind sie möglicherweise bald nicht mehr. Wie wär’s dann mit der Landlust-Gruppe, also Landlust inkl. Landlust Zuhause, Landlust auf Reisen, Land und Berge – um nur die wichtigsten zu nennen. Wieso die? Nun, von der SGE-Leserschaft, den vielen Altstars und den zukünftigen Memoirenschreibern leben doch viele auf dem Land, und die könnten Servicetexte über Gartenmöbel, Grabpflege und überhaupt Denkmalratgeber ganz gut gebrauchen, das wäre dann ein echter Synergieeffekt! Vielleicht.